Opec-Prozess - Verteidigung fordert Freilassung Suders
Frankfurt/Main (dpa) - Im Frankfurter Prozess um den Anschlag auf die
Wiener Opec-Konferenz im Jahr 1975 fordert die Verteidigung die
Freilassung der Angeklagten Sonja Suder. Die Anwälte der wegen
dreifachen Mordes angeklagten 80-Jährigen beantragten am Freitag vor dem
Landgericht, den Haftbefehl aufzuheben. Begründet wurde dies mit dem
"widersprüchlichen Aussageverhalten" des als Zeuge vernommenen
Ex-Terroristen Hans-Joachim Klein. Über den Antrag soll möglicherweise
bei der Fortsetzung des Prozesses am kommenden Dienstag entschieden werden.
Klein habe Suders Namen erst ins Spiel gebracht, als er selbst bereits
inhaftiert gewesen sei und auf Vergünstigungen durch die
Kronzeugenregelung gehofft habe, argumentierte die Verteidigung. Im
aktuellen Prozess sagte der Ex-Terrorist als Zeuge aus, Suder habe einen
Tag vor dem Opec-Attentat die Waffen nach Wien gebracht. Klein war in
einem früheren Prozess wegen des Opec-Anschlags verurteilt worden, er
hatte Suder schon damals belastet.
Die 80-Jährige sitzt bereits seit Mitte 2011 in Untersuchungshaft, sie
ist die derzeit älteste Gefangene in einem hessischen Gefängnis. "Die
lange U-Haft von Sonja Suder duldet keinen Aufschub unseres Antrags",
sagte der Verteidiger.
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