Blockupy 2013 war nicht nur der Kessel am Samstag; viele Aktionen am Freitag: Blockade der EZB, lautstarke und phantasievolle Proteste vor der Deutschen Bank, gegen die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie weltweit, für das Recht auf Stadt, gegen den Abschiebe-Airport Frankfurt; am späteren Abend noch die Demonstration zum türkischen Konsulat in Solidarität mit den Protesten in Istanbul, Izmir, Ankara … und vieles mehr. In diesem Zusammenhang der europaweiten Proteste war es uns wichtig, die Gefangenen mit einzubeziehen, denn sie sind/bleiben Teil unseres Widerstands.
Am Donnerstag sind (viele auch vom Blockupy Camp) wieder einmal zum Knast in Frankfurt-Preungesheim aufgebrochen, um Sonja und Sibylle zu grüßen, und alle andere Frauen. Neben viel Musik – Sibylle konnte das Lied, das sie sich gewünscht hat, auch hören – gab es Redebeiträge zum Verfahren gegen Sonja und Christian vor dem Frankfurter Schwurgericht, zum Instrument der Beugehaft (Sibylle sitzt seit über zwei Monaten in Beugehaft) und zu den geplanten Blockupy-Aktionstagen. Dieser Auftakt der Blockupy-Proteste war von so viel auch internationaler Medienöffentlichkeit begleitet, wie zumindest seit Beginn des Prozesses gegen Sonja und Christian nicht mehr. Zudem hing im Camp ein großes Soli-Transparent, mit dem Freiheit für Sonja und Sibylle gefordert wurde.
Mit 80 bis 90 Menschen hatten wir eine lautstarke Kundgebung, die von vielen Frauen im Knast mit Winken und Rufen begrüßt wurde. Sibylle konnte uns direkt hören (wenn auch nicht alles verstehen) und Sonja hat bestimmt von anderen berichtet bekommen, dass wir sie grüßen.