Der heutige Prozesstag begann mit der Ablehnung des Befangenheits-antrags gegen die Richterin Stock. Dieser bezog sich auf das zweifelhafte Gutachten des Gerichtsgutachters Dr. Haag.
Anschließend wurde Sonja von der Richterin darauf hin gewiesen, dass sie im Falle einer Haftverschonung beim Prozess erscheinen muss.
Bevor es dann losgehen konnte, musste erst noch geklärt werden, dass die Referendarin, die als Vertretung von Frau Verleih anwesend war, keine Anträge stellen darf. Zum Glück konnten diese über Rechtsanwalt Bremer vorgetragen werden.
Als Zeuge war Dr. Schäfer, Sachverständiger für Brandursachen vom BKA Wiesbaden, geladen. Er zeigt die originalen Lichtbilder des Brandsatzes (beziehungsweise was davon übrig war), der auf dem Heidelberger Schloss 1978 ein paar Holzpaneele sowie einen Vorhang ankokelte. Leider ist die Qualität der Bilder nicht viel besser, sie werden aber trotzdem dem Gericht ausgehändigt. Dr. Schäfer weiß zu diesem Zeitpunkt schon, dass er nicht wirklich hilfreich für den Prozess ist und merkt an, dass Details doch mit Dr. Helmis, der das Gutachten Anfang der 1980er verfasste, besprochen werden sollten. Doch Frau Richterin Stock und die Staatsanwältin zeigten erstaunliches Interesse an dem Bau eines solchen Brandsatzes, wobei die gewiefte Staatsanwältin sofort erkannte, dass es sich wohl um einen selbstgebauten Brandsatz handelt. Frau Stock zeigte während dessen eher Interesse an sogenannten Brandbeschleunigern, wobei sie die Anwesenheit des Fachmanns Dr. Schäfer nutze um zu fragen, ob Puderzucker den besser brenne als normaler Zucker.
Allein Rechtsanwalt Bremer erkennt, dass alles möglich und nichts unmöglich ist und enthält sich weiteren Spekulationen. Nachdem der Sachverständiger Schäfer entlassen wird trägt Rechtsanwalt Bremer mehrere Anträge vor, in denen er weitere Akten, Texte und ähnliches bezüglich des Kronzeugen Hans-Joachim Klein anfordert. Nach knapp zwei Stunden endet der Prozesstag mit wenig neuen Erkenntnissen.
Weiter geht’s am Dienstag den 11. Juni mit der Befragung weiterer Gutachter und am 5. und 9. Juli soll der Gerichtsgutachter Dr. Haag erneut vorgeladen werden.
