Am Samstag, dem 8.10.11, fand eine Solidaritätskundgebung für Sonja und Christian statt. Es waren ca. 60 Personen gekommen, darunter einige Freund_innen aus Frankreich mit eigenen Transparenten und viel Power, die sie über die Mauern schickten. Die Freund_innen machten deutlich, dass der französische Staat mitverantwortlich für die Auslieferung ist und sie dieses nicht unwidersprochen hinnehmen werden, sie sprachen vom „europäischen Gefängnis“.
Ein beträchtliches Aufgebot von Robocops stand vor den unendlich hohen Mauern – um was zu schützen? Die Stimmung war bestens, es wurden Reden auf deutsch und französisch gehalten und die Musik drückte unsere Wut gegen das Knastsystem aus. Die internationale Beteiligung schien die Ordnungshüter zu verunsichern und sorgte für etwas Zurückhaltung. Es war die erste Knastkundgebung seit Jahren in Frankfurt und es wird nicht die letzte gewesen sein! Nachdem wir zuerst am Haupteingang waren, wollten wir mit dem Lauti einmal um den Knast herum wandern – das wurde nicht verhindert. Wir zogen aber mit kleinem Verstärker und großen Transparenten auf die andere Seite. Dort wurde weiter lautstark gerufen und gesungen: Bella Ciao, Freiheit für Sonja und Christian.
Am hinteren Zugang sahen wir eine Frau mit Kleinkind am Zellenfenster. Als wir ihr winkten, erschienen mehr Frauen mit Kindern auf dem Arm am Fenster und wir kommunizierten herzlich miteinander. Die Perversität des Knastes zeigt sich besonders deutlich bei diesen Mütter-Kinder-Knastabteilungen.
Freiheit und Glück für Sonja und Christian und alle anderen.
Kundgebung am Knast in Frankfurt – Kurzbericht
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